Stammzellbasierte Therapien bei Rheumatoider Arthritis (RA):
Mehr als nur eine weitere symptombezogene Behandlung

Die Rheumatoide Arthritis (RA) und die juvenile idiopathische Arthritis sind chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankungen, die das körpereigene Gewebe angreifen. Meist beginnen sie in den Gelenken.

Es gibt zahlreiche Medikamente, die eine vorübergehende Schmerzlinderung oder eine leichte Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bieten. Wie bei vielen Medikamenten treten jedoch Nebenwirkungen auf – eine Heilung der RA bieten sie nicht.

Stammzellbasierte Therapien stellen einen neuen Behandlungsansatz dar. Sie können mehr als nur die Entzündung lindern. Studien zeigen, dass Stammzelltherapien Entzündungen herunterregulieren, Immunreaktionen modulieren und die Regeneration von Gewebe fördern können – und das über einen längeren Zeitraum. Damit rückt die regenerative Medizin einer echten Behandlung von RA näher als je zuvor.

In der deutschen Stammzellklinik ANOVA bieten wir neuartige Programme zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis an.

Rheumatoide Arthritis – Diagnostik – Therapie – Stammzellen – Medikamente

Auf dieser Seite informieren wir Sie über die wichtigsten Aspekte: Ursachen, Therapieoptionen, Präzisionsdiagnostik zur Bestimmung der Schmerzursache und -lokalisation sowie unsere stammzellbasierten Therapien in Offenbach (bei Frankfurt am Main).

Direkter Einstieg zu den Themen:

Gelenk- und Knorpelabbau bei RA | ANOVA

Gelenk- und Knorpelabbau bei RA
ANOVA IRM - Deutschland

Konventionell verfügbare Therapien

Neben nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gibt es moderne Wirkstoffgruppen wie DMARDs („disease-modifying antirheumatic drugs“), die gezielt auf die von RA betroffenen Immunpfade einwirken. Die neueste Generation umfasst biologische und immunologische DMARDs.

Allerdings müssen mehr als 50 % der Patient:innen diese nach zwei Jahren aufgrund nachlassender Wirkung oder starker Nebenwirkungen absetzen. RA bleibt somit eine schwere Erkrankung mit Einschränkungen der Lebensqualität und Lebenserwartung – ohne bekannte Heilung.

Auch synthetische Hyaluronsäure (HA), die natürlicherweise im Gelenk vorkommt, wird seit Jahrzehnten eingesetzt, um die Gleitfähigkeit zu verbessern und Entzündungen zu dämpfen. Frühere Meta-Analysen bewerteten HA besser als Kortisoninjektionen, was in einer neueren Großstudie jedoch nicht bestätigt werden konnte. Medikamente können somit zwar Symptome lindern, aber auch schwere Nebenwirkungen verursachen, die die Lebensqualität weiterhin stark beeinträchtigen.

Stammzelltherapien bei Rheumatoider Arthritis – ANOVA IRM, Offenbach
BMC, Secretome/Exosomen, PRP, Hyaluronsäure

Wirkannahme der Stammzelltherapie

Stammzellen kommunizieren mit den Immunzellen, die die Entzündung auslösen, und können durch natürliche, bisher nicht vollständig verstandene Mechanismen diese Überreaktion hemmen. Gleichzeitig regen sie die Regeneration von Gewebe an – etwa den Wiederaufbau von Knorpel im betroffenen Gelenk.
Langzeitnebenwirkungen wie bei Kortison sind dabei nicht zu erwarten.
Ziele der Therapie:

  • Schnelle Schmerzreduktion
  • Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
  • Im besten Fall: Unterstützung der Knorpelregeneration

Das verbessert sowohl die Lebensqualität als auch Bewegungsdauer und -umfang – insbesondere bei starker Schmerzsymptomatik.

Ist es möglich, Schmerzen zu lindern und einen Gelenkersatz zu vermeiden?

Ja. Es existieren verschiedene innovative (experimentelle) Behandlungskonzepte, die gezielt Knorpelschäden adressieren und langfristig helfen können, Gelenkersatz zu vermeiden. Ein chirurgischer Gelenkersatz erfordert eine lange Reha und liefert häufig nur mäßigen Behandlungserfolg. Die Mobilität verbessert sich meist nur langsam, und Implantate müssen regelmäßig ausgetauscht werden – besonders problematisch bei jüngeren Patient:innen.

Eine individuell abgestimmte Stammzelltherapie kann den Eingriff hinauszögern oder sogar verhindern. Dabei werden körpereigene Stammzellen genutzt, um die Entzündung zu hemmen und Regeneration anzuregen. Neue externe wissenschaftliche und klinische Studien zeigen, dass Stammzelltherapien Immunreaktionen bei RA modulieren und in Arthrose regenerative Prozesse – z. B. Chondrozytenneubildung – fördern können.

Gelenkersatz vermeiden | ANOVA IRM

Gelenkersatz vermeiden
ANOVA IRM - Deutschland

Zwei gezielte Wirkungen: Schmerzreduktion & Verlangsamung des Verlaufs

Eine Stammzelltherapie wirkt auf zwei Ebenen:

Entzündungshemmung: Durch Modulation der Immunreaktion wird die Entzündung reduziert oder gestoppt. Besonders im Frühstadium ist die Entzündung die Hauptursache für Schmerzen. Eine gezielte Injektion führt häufig zu sofortiger Besserung – bis hin zur Schmerzfreiheit im behandelten Gelenk.

Verlaufskontrolle & Regeneration: Nach Abklingen der Entzündung kann das Gelenk zur Ruhe kommen, Knorpelverlust wird verlangsamt oder gestoppt. Mit begleitender Therapie wie Physiotherapie kann Knorpel regeneriert oder neu gebildet werden.

Da alle Effekte vom Krankheitsstadium und Patient:innenzustand abhängen, erfolgt jede Behandlung individuell. Im Allgemeinen gilt: Schmerzen werden gelindert, Entzündungen reduziert, Gelenkabbau verlangsamt, Regeneration ermöglicht.

BMC – Knochenmarkkonzentrat – Autolog

Autologes (körpereigenes) BMC ist unsere Haupttherapie bei lokal begrenztem Gelenkschaden, etwa an Händen oder Zehen.

Gezielte Injektionen in das betroffene Gelenk liefern konzentrierte Stammzellen (hämatopoetisch & mesenchymal), die wir unter leichter Sedierung aus dem Beckenkamm entnehmen.
Diese sollen die Entzündung stoppen, Schmerzen lindern und die Knorpelregeneration anregen.
Für eine langfristige Therapie kombinieren wir BMC mit PRP (plättchenreiches Plasma) oder Hyaluronsäure. Mehr dazu auf unserer BMC-Seite.

BMC-Knochenmarkkonzentrat-Therapie | Deutschland

BMC – Knochenmarkkonzentrat
ANOVA IRM - Deutschland

PRP – Plättchenreiches Plasma – Autolog

PRP ist eine kostengünstige, experimentelle Therapieform. Die Thrombozyten enthalten natürliche Wachstumsfaktoren und werden aus körpereigenem Blut gewonnen – ohne Stammzellisolierung.

Bei RA setzen wir PRP ergänzend zu BMC ein – zwischen den BMC-Therapien zur Verstärkung der entzündungshemmenden Wirkung.

PRP ist auch bekannt als Stimulus zur Wundheilung (z. B. bei Parodontitis) oder gegen Haarausfall. Mehr zu PRP (als Kombi-Therapie) auf unserer PRP-Seite.

PRP-Therapie mit plättchenreichem Plasma | Deutschland

PRP – plättchenreiches Plasma
ANOVA IRM - Deutschland

MSEC – Mesenchymales Stammzellsekretom – Exosomen – Autolog

Vorbeugend oder unterstützend bei Polyarthritis behandeln wir RA-Patient:innen mit MSEC (Secretome, Exosomen, EVs). Diese stammen aus mesenchymalen Stammzellen (AD-MSC, aus Fettgewebe), das wir per Mini-Liposuktion am Bauch unter Sedierung gewinnen. ANOVA war weltweit die erste Klinik mit staatlicher Zulassung für diese Therapie.

Hauptvorteil von MSEC: Im Gegensatz zu lebenden Zellen, die an Wirkung verlieren, können Sekretome eingefroren werden – ohne Wirksamkeitsverlust. Eine Liposuktion ergibt 10–20 Dosen, die über Monate hinweg verabreicht werden – ideal bei chronischer RA. Was ein Secretom/Exosom ist, lesen Sie auf unserer Übersichtsseite.

MSC-Sekretom-Exosom-Therapie | Deutschland

MSC Sekretom – Exosomen – Therapie
ANOVA IRM - Deutschland

Bitte beachten Sie, dass diese Behandlung keine Heilung darstellt, sondern wie jede Stammzelltherapie eine experimentelle, potenziell krankheitsmodifizierende Therapie ist. Sie erfordert regelmäßige und wiederholte Anreisen nach Offenbach, Deutschland.

Hyaluronsäure – HA

Eine weitere kostengünstige, unterstützende Maßnahme ist die Injektion von Hyaluronsäure in betroffene Gelenke.

Besonders im Frühstadium kann dies Schmerzen lindern und die Gleitfähigkeit im Gelenk verbessern – Knochen reiben dann nicht mehr direkt aufeinander.

Hyaluronsäure allein hat jedoch keinen regenerativen Effekt auf beschädigten Knorpel oder Knochen.

Daher kombinieren wir HA meist mit BMC, wobei HA abwechselnd zwischen den BMC-Therapien verabreicht wird.

HA - Hyaluronsäure | Deutschland

Hyaluronsäure – HA
ANOVA IRM - Deutschland

Kontraindikationen

Unsere Stammzellbehandlungen sind experimentell, aber wir behandeln nur solche Patienten, von denen wir auf Grundlage des Standes der Medizin, also der medizinisch-wissenschaftlichen Evidenz davon ausgehen, dass das Risiko/Nutzen-Verhältnis eine Behandlung indiziert.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir daher keine Patienten behandeln auf die folgende Punkte zutreffen:

  • Aktive Krebserkrankung in den letzten zwei Jahren
  • Noch nicht volljährig
  • Bestehende Schwangerschaft oder Stillzeit
  • Nicht in der Lage, selbständig zu atmen, bzw. Verwendung eines Beatmungsgeräts
  • Schwierigkeiten mit der Atmung in Rückenlage
  • Dysphagie (extreme Schluckbeschwerden)
  • Psychiatrische Erkrankung
  • Aktive Infektionskrankheit (Hepatitis A, B, C, HIV, Syphilis etc.)

Therapieablauf bei Rheumatoider Arthritis

Der genaue Ablauf ist im Detail auf den stammzellspezifischen Seiten zu BMC (häufig bei Arthrose verwendet), Secretome/Exosomen und PRP (als Kombinationstherapie) beschrieben.

Alle Therapien gliedern sich in Phasen wie: Auswertung der Krankengeschichte (wir analysieren Ihre aktuellen Therapien und medizinischen Unterlagen), Erstberatung und Bewertung des patientenindividuellen Nutzens einer Stammzelltherapie (Indikationsstellung), Voruntersuchungen, Diagnostik, Beratung zu allen Therapieoptionen, Erstellung eines individuellen Behandlungsplans inklusive Kostenvoranschlag, Gewebeentnahme, Herstellung des Stammzellprodukts, Qualitätskontrolle des Produkts und Anwendung. Es gibt zwei Besonderheiten für Arthrose- und Arthritispatient:innen: Wenn Ihre bisherigen Befunde die konkrete Ursache Ihrer Gelenkschmerzen nicht identifizieren konnten, untersuchen wir Sie auf Wunsch vorab mit einem präzisen und aussagekräftigen Arthro-MRT oder einem MRT mit nicht-radioaktivem Kontrastmittel. Außerdem applizieren wir die Stammzellen (BMC) häufig intraartikulär, also direkt ins betroffene Gelenk – dorthin, wo der Schmerz entsteht.

Leider können wir laut Risiko-Nutzen-Abwägung keine Kinder oder Schwangere behandeln. Weitere individuelle Ausschlusskriterien sind ebenfalls möglich.

Wie lange dauert eine Stammzelltherapie?

Die ersten Analysen und Beratungen können erfolgen, ohne dass Sie nach Offenbach (bei Frankfurt am Main) reisen müssen. Dieser Abschnitt kann – je nach Verfügbarkeit von Terminen – zwei Wochen bis mehrere Monate dauern. Wenn Sie weiter entfernt wohnen, führen wir die Erstgespräche telefonisch oder per Videoanruf. Für die eigentliche Behandlung reisen Sie nach Offenbach. Je nach Therapieart, Gewebeentnahme, Qualitätskontrolle und Anwendungsform dauert die Behandlung wie folgt:

BMC- und PRP-Therapie:

Jede Gewebeentnahme und Anwendung von BMC (häufig bei Arthrose) und PRP (als Kombinationstherapie) dauert vor Ort zwei aufeinanderfolgende Tage.

Secretome-/Exosomen-Therapie:

Die Vorbereitung und Fettgewebeentnahme (Mini-Liposuktion) erfordert einmalig zwei aufeinanderfolgende Tage in Offenbach. Anschließend erfolgt die Anreicherung der mesenchymalen Stammzellen (Secretome/Exosomen) und die Qualitätskontrolle. Etwa vier Wochen nach der Entnahme beginnt die Therapie gemäß Ihrem persönlichen Therapieplan. Die Anwendungen finden dann mehrmals in Offenbach am Main (Deutschland) statt. Die Haltbarkeit des Secretoms (Exosomen) beträgt zwei Jahre.

Was kostet eine Stammzelltherapie?

Unsere Behandlungen werden individuell auf Ihre Situation, Ihre Erkrankung, deren Stadium und weitere Faktoren abgestimmt. Unterschiede ergeben sich durch das verwendete Produkt (BMC, Secretome, PRP oder Hyaluronsäure), die Häufigkeit der Anwendungen, weitere Untersuchungen sowie Ihre Sedierungs- und Narkosewünsche. Eine Behandlung bei rheumatoider Arthritis kostet in der Regel zwischen wenigen Hundert und mehreren Tausend Euro. Sie erhalten vorab einen genauen Kostenvoranschlag.

Übernimmt meine Krankenversicherung die Kosten der Therapie?

Leider übernehmen gesetzliche und private Krankenversicherungen aktuell nicht die Kosten für experimentelle Therapien (BMC, Secretome, PRP, Mikrofrakturtechniken). Sie müssen die Kosten daher selbst tragen.

Was unterscheidet die ANOVA-Therapie?
Diagnostik – Wir finden die Ursache Ihrer Schmerzen

Prof. Dr. Dr. Dr. M. K. Stehling, Gründer von ANOVA IRM und des Vitus Prostatazentrums , ist Radiologe (Facharzt) und promovierter Physiker. Daher verfügt das ANOVA Institut für Regenerative Medizin in Kooperation mit dem Prof. Stehling Institut für bildgebende Diagnostik im selben Gebäude über die Möglichkeit, spezielle präzise Diagnostikverfahren wie Arthro-MRTs und nicht-radioaktive Kontrastmittel-MRTs durchzuführen.

Im Vergleich zu konventionellen MRTs können diese Verfahren entzündliche Schmerzursachen in Ihren Gelenken genauer lokalisieren. So können wir individuell festlegen, wie Patient:innen behandelt werden und wo die Stammzellen gezielt eingebracht werden sollen.

Zusätzlich ergänzen wir unsere individuelle Diagnostik – in Absprache mit Ihnen – um spezifische Blutuntersuchungen zu Hormonen, Entzündungswerten und weiteren relevanten Parametern oder empfehlen z. B. ein vorsorgliches MRT der Wirbelsäule.

ANOVA IRM Deutschland Diagnostik MRT Schmerzen Ganzkörper Scan Siemens

Präzisions-MRT-Scans – die Schmerzquelle finden
ANOVA IRM © Siemens Healthcare GmbH

Was unterscheidet die ANOVA-Therapie?
Wir bringen die Stammzellen genau dorthin, wo sie gebraucht werden

CT-gestützte Stammzellinjektion in Gelenke | ANOVA

CT-gestützte Stammzellinjektion in Gelenke
ANOVA IRM © Siemens Healthcare GmbH

Basierend auf unseren Diagnostiken (Arthro-MRT, MRT mit nicht-radioaktivem Kontrastmittel) können wir – im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken – die Stammzellen bildgestützt, z. B. unter CT-Kontrolle, präzise an die betroffene Stelle injizieren. Das bedeutet: Wir injizieren direkt ins Gelenk, um gezielt und rasch eine Wirkung dort auszulösen, wo die Entzündung den Schmerz verursacht. Alle Eingriffe erfolgen unter der Aufsicht unseres Anästhesieteams und sind