Stammzelltherapie gilt als experimentelle Therapie
Bei der Stammzelltherapie handelt es sich um eine sogenannte experimentelle Therapieform. Die weltweit meisten Stammzelltherapien sind aktuell nicht zugelassen, da der Zulassungsprozess einer neuen Therapieform typischerweise ein langwieriger Prozess ist und im Falle von Stammzellen dieser noch nicht abgeschlossen ist.
Der typische Verlauf der Entwicklung eines Arzneimittels sieht eine mehrstufige klinische Prüfung vor, die bei der wissenschaftlichen Erforschung im Labor beginnt und über präklinische Studien (Studien an Tieren) bis zu klinischen Studien der Phase I bis III beim Menschen endet. Die meisten stammzellbasierten Therapien, wie auch unsere, haben bisher keine oder keine vollumfängliche klinische Prüfung durchlaufen. Der Wirknachweis einer solchen Therapie steht daher aktuell noch aus. Im Rahmen der experimentellen Therapie ist es einem Arzt mit behördlicher Herstellerlaubnis trotzdem möglich, neuartige Therapien anzuwenden, solange sie als sicher eingestuft wurden und der Nutzen der Therapie nachweislich die potentiellen Risiken überwiegt.
Stammzelltherapien der ANOVA IRM in Offenbach
Knochenmarkkonzentrat (BMC) und mesenchymale Stammzellen (MSCs) sind die am häufigsten vorkommende Form autologer adulter Stammzellen, die für die klinische Anwendung gut geeignet sind. Sie können relativ leicht, schnell und schmerzfrei aus dem Knochenmark (BMC) oder aus dem subkutanen Fett ("unter der Haut") (MSC) gewonnen werden.
Derzeit bietet ANOVA hauptsächlich die BMC-Therapie an, die in Form einer Stammzellinjektion appliziert wird. Wir bieten auch Kombinationstherapien mit Plättchenreichem Plasma (PRP) und Hyaluronsäure (HA, hyaluronic acid) an, einem Medium, das reich an Wachstumsfaktoren und anderen Zytokinen (Molekülen des Immunsystems) ist, die die Heilung stimulieren. Auch bietet die ANOVA in Einzelfällen das zellfreie Stammzellsekretom an, bei dem, wie der Name schon sagt, das Sekretom der Stammzellen appliziert wird. Grundsätzlich können diese Therapien miteinander kombiniert werden, da sie nahtlos zusammenwirken.
ANOVA bietet individualisierte und stets autologe Stammzelltherapien mit adulten Stammzellen (s.u.) an, die für den jeweiligen Zustand des Patienten und nur für den Patienten am besten geeignet sind. Die Anwendung dieser Therapien hängt vollständig vom Gesundheitszustand des Patienten ab.
Mit diesen Stammzell-Produkten führen wir unsere Behandlungen durch
Kontraindikationen
Unsere Stammzellbehandlungen sind experimentell, aber wir behandeln nur solche Patienten, von denen wir auf Grundlage des Standes der Medizin, also der medizinisch-wissenschaftlichen Evidenz davon ausgehen, dass das Risiko/Nutzen-Verhältnis eine Behandlung indiziert.
Bitte haben sie Verständnis dafür, dass wir daher keine Patienten behandeln auf die folgende Punkte zutreffen:
- Aktive Krebserkrankung in den letzten zwei Jahren
- Noch nicht volljährig
- Bestehende Schwangerschaft oder Stillzeit
- Nicht in der Lage, selbständig zu atmen, bzw. Verwendung eines Beatmungsgeräts
- Schwierigkeiten mit der Atmung in Rückenlage
- Dysphagie (extreme Schluckbeschwerden)
- Psychiatrische Erkrankung
- Aktive Infektionskrankheit (Hepatitis A, B, C, HIV, Syphilis etc.)
Häufig gestellte Fragen zu Stammzelltherapien - FAQ: internationale Anwendung von verschiedenen Arten von Stammzellen - Übersicht
SStammzellen haben ein scheinbar unfassbares Potential und werden von Firmen und Universitäten weltweit im Hinblick auf ihre klinische Bedeutung als Therapieform für zahlreiche Krankheiten getestet. Parallel hierzu werden Stammzellen jedoch von Ärzten und Kliniken wie der ANOVA IRM legal bereits heute genutzt, um Patienten mit bestimmten Krankheiten eine neue Therapiemöglichkeit anzubieten. Die ANOVA IRM arbeitet in Offenbach, Deutschland und ist behördlich kontrolliert. International dagegen gibt es zahlreiche Anbieter von Stammzelltherapien, die nicht legal, nicht geprüft oder nicht behördlich überwacht sein könnten. Hiervon distanziert sich die ANOVA IRM deutlich. Folgende Therapieformen gibt es generell:
Stammzelltherapien nach Spender - Donor:
- Autologe Stammzellen (Spender und Empfänger sind identisch), daher sicherer in Bezug auf Infektionsrisiken und Immunreaktionen, teurer da 1 Spende nur 1 Patienten entspricht, Alter der Stammzellen (Kulturdauer): oft keine oder wenige Schritte, was ein höheres Wirkpotential erwarten lässt
- Allogene oder homologe Stammzellen (human, Spender ist ein Mensch, jedoch nicht auch der Empfänger), höheres Risiko in Bezug auf Infektionsrisiken und Immunreaktionen, günstiger da 1 Spende für mehrere oder viele Patienten genutzt wird, Alter der Stammzellen (Kulturdauer): oft sehr hoch, was ein geringeres Wirkpotential erwarten lässt
- Heterologe Stammzellen: Der Spender ist ein Tier, der Empfänger ein Mensch. Diese Stammzellen sollten nicht injiziert werden, da sie ein hohes Infektionsrisiko sowie ein hohes immunologisches Risiko bergen. Sie sollte immer speziellen Prüfungen und behördlicher Überwachung unterliegen.
Die ANOVA IRM GmbH wendet auf Grund der höheren Sicherheit und Qualität nur autologe Stammzellen an. BMC werden gar nicht kultiviert und MSC nur über eine geringe Kulturdauer. Alle Stammzellen werden in Offenbach am Main, Deutschland gewonnen, be- oder verarbeitet und angewendet.
Stammzelltherapien nach Alter des Spenders:
- Adulte Stammzellen werden aus erwachsenen Spendern gewonnen. Diese Form der Stammzellen wird für Therapien am häufigsten verwendet. Die ANOVA IRM verwendet nur adulte Stammzellen. Diese Zellen haben ein medizinisch sehr großes und ausreichendes Potential.
- Fetale oder fötale Stammzellen werden aus menschlichen Föten ab der 8. Schwangerschaftswoche gewonnen. Sie sollten aus ethischen Gründen nicht oder nur extrem begrenzt für Stammzelltherapien angewendet werden. Man spricht diesen Zellen ein höheres Differenzierungspotential zu, was aber für eine medizinische
- Embyonale Stammzellen: werden aus menschlichen Embryonen bis zur 8. Schwangerschaftswoche gewonnen. International ist die Nutzung oder Forschung an embryonalen Zellen sehr stark limitiert, da dies große ethische Probleme beinhaltet. Embryonale Stammzellen haben das höchste Potential in Bezug auf die Differenzierungsfähigkeit. Jedoch ist dies, wie bei fetalen Zellen für die Nutzung im Bereich der Stammzelltherapien nicht relevant oder notwendig.
Die ANOVA IRM GmbH wendet auf Grund der ethischen Aspekte und internationalen Vorgaben sowie der ausreichenden Qualität nur adulte Stammzellen an. Alle Stammzellen werden in Offenbach am Main, Deutschland gewonnen, be- oder verarbeitet und angewendet.
Stammzelltherapien nach Ursprungsgewebe der Stammzellen:
- Knochenmarkstammzellen (BMC, bone marrow concentrate), einfache, schnelle Isolation, wird weltweit wahrscheinlich am häufigsten verwendet, sehr sicher, wenn behördlich kontrolliert, wird für Knochenmarktransplantationen und die Bahndlung von z.B. Arthrose, Arthritis, Bänderrissen, Rückenverletzungen und Bandscheibenvorfällen etc. verwendet. BMC enthalten die natürliche Zusammensetzung der Stammzellen aus dem Knochenmark, darunter Hämtopoietische Stammzellen (blut-bildene Stammzellen) und ca. 1% MSC (mesenchymal Stammzellen). BMC werden nach der Qualitätskontrolle sofort angewendet, also nicht kultiviert. Da BMC in einem geschlossenen System hergestellt werden, ist ihre Anwendung als vergleichsweise sicher anzusehen. Die ANOVA IRM nutzt BMC für diesen Behandlungsbereich. Mehr zu BMC können Sie hier lesen.
- Stammzellen aus Körper-Fett-Gewebe (ADSC, adipose-derived stem cells, adipogene Stammzellen, AD-MSC, adipose-derived MSC) sind sogenannte MSC (mesenchymale Stammzellen), die aus dem Fettgewebe (daher adipogen) eines Spenders gewonnen werden. Die Mini-Liposuktion ist ein einfaches und schnelles Verfahren, um qualitativ hochwertiges Ausgangsmaterial zu erhalten, aus dem man dann die MSC isolieren, nachfolgend kultivieren und somit vermehren kann. Hierdurch erhält man Kulturen, die z.B. 90-98% reine MSC enthalten können. Die Anwendung erfolgt nach der Kulturphase in einem offenen System und unterliegt daher intensiver Qualitätsprüfung vor der Anwendung, also mit zeitlichem Abstand zur Entnahme. Verwirrend ist evtl. dass MSC auch aus Nabelschnüren oder Knochenmark (s.u) gewonnen werden können. Die ANOVA IRM nutzt solche Fett-Stammzellen (MSC), um hieraus das Stammzell-Sekretom herzustellen. Mehr zum Sekretom können Sie hier lesen.
- SVF (stromal vascular fraction) aus Fett-Gewebe wird ebenfalls durch eine Liposuktion aus Fettgewebe gewonnen. Diese Gewebe-Fraktion ist somit die Vorstufe zu den oben genannten AD-MSC. Die ANOVA nutzt SVF nicht, weil diese Vorstufe nur wenige Stammzellen enthält (ca. 1-10% je nach Patient und Isolation), diese Zellen nach der Isolation im offenen System sehr gestresst sind und keine Zeit für eine notwendige, ausreichende Qualitätskontrolle vor der Anwendung gegeben ist. Wir raten aus diesen Gründen von der Anwendung von SVF generell ab.
- Stammzellen aus der Nabelschnur (HUC-MSC, human umbilical cord stem cells) werden in der ANOVA nicht verwendet. Mit wenigen Ausnahmen werden diese Produkte international als allogene als Fremd-Spender Produkte angewendet. Falls Sie sich hierfür interessieren, prüfen Sie bitte, ob der Anbieter eine Herstellerlaubnis hat und ob die Produkte gemäß GMP geprüft sind. Im besonderen wäre zu prüfen, wie eine Eignung für sie als Empfänger immunologisch sicher gestellt wird.
- MSC aus Knochenmark (mesenchymale Stammzellen, KM-MSC, Knochenmark-MSC, BM-MSC, bone marrow MSC) werden größtenteils nur für die Forschung angewendet, da hier Zellen aus dem Knochenmark gewonnen und nachfolgend kultiviert werden müssen. Also die Grundlage wäre BMC bzw. Knochenmark (s.o.), das jedoch vor der Anwendung kultiviert wird. Dies ist aufwendiger und weniger ergiebig als MSC aus Fettgewebe zu gewinnen und daher haben sich AD-MSC gegenüber den BM-MSC durchgesetzt. Die ANOVA nutzt keine BM-MSC.
Warum bietet die ANOVA nur autologe Stammzelltherapien an?
Eine der sichersten und effektivsten Formen der Stammzellbehandlung, die wir in unserer Klinik anwenden, verwendet autologe Stammzellen, d.h. Stammzellen, die vom Patienten selbst stammen.
Durch die Verwendung autologer Stammzellen für stammzellbasierte Therapien besteht nur ein sehr geringes bis gar kein Risiko für die Übertragung von Infektionskrankheiten oder unerwünschte Immunreaktionen. Diese können bei der Verwendung allogener Stammzellen (Zellen von Fremdspendern) auftreten, wenn es während der Kultivierung und Vermehrung der MSC (mesenchymale Stammzellen) zu Kontaminationen oder Kreuzkontaminationen kommt.
Aus diesem Grund bietet ANOVA ausschließlich autologe Stammzelltherapien an.
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